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ein Theaterstück von Joop Admiraal

 
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Du bist meine Mutter - ein Theaterstück zum Thema Demenz
 

Nichts Besonderes: ein Sohn besucht seine Mutter, die in einem Pflegeheim lebt. Jeden Sonntag. Immer das ewig Gleiche und auch immer etwas Neues. Ein Stück über das sich ändernde Verhältnis zwischen Mutter und ihrem Kind, wenn die Mutter immer mehr vergisst. „Wer sind Sie denn?“ „Du bist meine Mutter“. „Bin ich Ihre Mutter? Dann bist du ja von mir.

Dieses preisgekrönte Theaterstück zeigt Alltägliches zwischen Kind und Mutter. Nähe und Distanz wechseln wie das Erinnern und das Verschwinden der gemeinsamen Geschichte. Das Besondere ist, dass ein Schauspieler beide Rollen spielt: die der Mutter und die des Sohns. Der Sohn erkennt sich in der Mutter und umgekehrt.

Natürlich ist die Mutter mit ihrem Kind verbunden. Wer weiß das nicht aus eigener Erfahrung - als Kind und als Elternteil. Man selbst hat immer auch Anteile der Eltern in sich: Aussehen, Charakter, Angewohnheiten. Ob man das will oder nicht. Und man gibt manches an die eigenen Kinder weiter. Ob gewollt oder nicht.

Das Stück zeigt exemplarisch, wie sich das Verhältnis zwischen den Generationen verändert, wenn das Erinnern, das Gedächtnis immer mehr schwindet - die Demenz die Beziehung zwischen den Menschen immer mehr bestimmt.

"Du bist meine Mutter" ist ein Stück, das ein Spielen ohne Distanz, aber trotzdem eine Leichtigkeit erfordert. Man sieht eine alte Frau. Komisch ist nicht ihre Unbeholfenheit, sondern die andauernde Wiederholung des Ewiggleichen. In den Erinnerungen, von denen die Sonntagsbesuche des Sohnes leben, erkennt jede Zuschauerin, jeder Zuschauer Bruchstücke der eigenen Biographie. Der Autor Admiraal stellt am Einzelfall das Allgemeine heraus: die wechselvolle Beziehung zwischen Müttern und Kindern. Man wird hin- und hergeworfen zwischen Komik und Melancholie: vom Sterben ist genauso leichthin die Rede wie von Pudding, der Verwandtschaft und Alltagssorgen. Nie wird peinlich, was eine Pein ist: das Vorführen eines Zerfalls. "Du bist meine Mutter" ist ein Stück, das dem Darsteller alles verlangt, denn er spielt alles: Sohn und Mutter, die Räume, vorbeigehende Spaziergänger, den Gartenzaun, Sonne, Schatten, Wärme, Kälte.




 


      Achim Conrad als Mutter und Sohn